PRO BAHN - Ihr Fahrgastverband

Archiv 2011

28.12.2011

Pro Bahn-Sonderfahrt zum Lübecker Weihnachtsmarkt


Am 03.12.2011 führte unsere Weihnachtssonderfahrt in die Marzipanstadt Lübeck. Als Triebfahrzeug für die gut 170 Teilnehmer diente wie auch im vergangenen Jahr ein 4-teiliger Elektrotriebzug vom Typ "Flirt" der Fa. cantus aus Kassel. Mit bis zu 160 km/h fuhren wir über die ICE-Strecke durch die Lüneburger Heide und erreichten nicht nur pünktlich, sondern 6 Minuten zu früh die Stadt an der Trave. So richtig freute sich darüber aber niemand, weil sich das Wetter leider als nicht gerade adventlich erwies. Trotz Dauerregens nutzten rund 120 Teilnehmer die Gelegenheit zur Stadtführung mit interessanten Einblicken in die Entwicklung der Hansestadt. Beim anschließenden Bummel über den Weihnachtsmarkt entdeckten wir sogar einen Stand mit Wurstspezialitäten aus dem Eichsfeld, also dem heimatlichen Einsatzgebiet unseres Sonderzuges an diesem Tag.

Nachdem man sich mit Marzipanspezialitäten und Proviant für die Rückfahrt eingedeckt hatte, fanden sich die Teilnehmer abends wieder vollständig im Sonderzug ein, obwohl dieser auf der großen Abfahrtstafel im Lübecker Hauptbahnhof vollständig ignoriert wurde. Während der gut zweieinhalbstündigen Fahrt in den heimischen Landkreis gab es für die Reisegruppe noch einen (vorgezogenen) Besuch vom Weihnachtsmann und seinen Helfern. Da diese von den Reisenden jedoch ausnahmslos artige Danksagungen, z.T. mit Gedichten und Liedern, erfuhren, wurden alle mit einem Lübecker Marzipanstick belohnt.

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an das Team der Firma Cantus, das auch in diesem wieder Jahr für eine störungsfreie und pünktliche Pro Bahn-Sonderfahrt sorgte.


12.12.2011

Bahnhof Bodenburg: Busanbindung an die Ortschaft deutlich verbessert

[Pressemitteilung]


Björn Gryschka (Pro Bahn), Kai-Henning Schmidt (Geschäftsführer RVHI) und
Lars Schirrweit (Ortsbürgermeister Bodenburg) bei der Präsentation des neuen Fahrplans.

Mit dem Fahrplanwechsel am 11.12.11 konnte die Zahl der Busse, die vom Bodenburger Bahnhof zu den Haltestellen Bodenburg Markt und Sehlemer Straße fährt, deutlich erhöht werden. RVHI-Geschäftsführer Kai-Henning Schmidt erklärte, dass das neue Rufbus-Konzept des RVHI für die Linien 41 nach Lamspringe und 411 nach Bockenem am Wochenende die neuen Anbindungen ermögliche: „Bodenburg hat den Vorteil, dass der Bus am Wochenende auch unabhängig von einem Anruf zur Fahrt in die Ortschaft Bodenburg bereitsteht.” Pro Bahn-Sprecher Björn Gryschka: „Wir begrüßen es, dass der RVHI dazu unsere Anregung aufgenommen hat, die Buslinien 41 und 411 bis Bodenburg miteinander zu kombinieren, so dass jetzt nach den meisten Zugankünften in Bodenburg ein Bus in den Ort fährt. Das heißt, der Bodenburger Fahrgast findet einen sehr verlässlichen Busanschluss vor.” Ortsbürgermeister Lars Schirrweit sieht mit dem neuen Angebot die Infrastruktur Bodenburgs bereichert.

Das gilt konkret für folgende Zeiten: Montags - freitags zu allen Zugankünften zwischen 13 und 20 Uhr, neu auch um 22 Uhr; vormittags bleibt es bei den bisherigen 4 Busfahrten. Samstags gibt es den Busanschluss zu allen Zugankünften zwischen 7 und 21 Uhr, das ist eine Steigerung von 6 auf 14 Busverbindungen, und sonntags zu allen Zugankünften zwischen 11 und 19 Uhr. In der Gegenrichtung zum Bahnhof hin bleibt es bei dem bisherigen Busangebot.

”Wir freuen uns, dass der ankommende Fahrgast der Nordwestbahn jetzt die Gewissheit hat, zu allen relevanten Zeiten einen Bus zum Ort vorzufinden. Dadurch müssen Arztbesuche oder Einkäufe in Hildesheim weniger genau geplant werden, um bestimmt einen Busanschluss ”zu erwischen”. Durch den bewährten Kombitarif kostet dieser Service noch nicht einmal zusätzliches Geld”, meint Gryschka. Pro Bahn hat für den Ortsverkehr Bodenburg einen extra Flyer hergestellt, der in den Bodenburger Geschäften ausliegt und von der Homepage des Verbandes heruntergeladen werden kann. Zudem werden die Fahrgäste durch einen Sonderaushang an der Bushaltestelle Bahnhof darüber informiert.

Ortsfahrplan Bodenburg (PDF-Datei, 119 kB)


30.11.2011

Bahnfahrplan 2012: Das ändert sich in der Region Hildesheim

[Pressemitteilung]

Der neue Bahnfahrplan ab 11.12.2011 bringt für die Region Hildesheim Verbesserungen, wie der Fahrgastverband Pro Bahn mitteilt. Größte Änderung für die Fahrgäste ist der neue Betreiber Nordwestbahn, der von der eurobahn den Betrieb auf den Strecken Hildesheim - Bodenburg und Hildesheim - Hameln - Löhne übernimmt. „Der Fahrgast wird zwar die gewohnten Triebwagen und sogar weitgehend das gewohnte Personal erleben. Einen wesentlichen Unterschied aber wird es geben: Die Fahrkarten müssen künftig vor Fahrtbeginn gekauft werden, die bisherigen Automaten in den Zügen werden auf die Bahnsteige gestellt”, erläutert Björn Gryschka von Pro Bahn. Das habe den Vorteil, die Fahrkarten auch im Vorverkauf erwerben zu können, für den eiligen Fahrgast allerdings den Nachteil, künftig etwas früher zum Zug kommen zu müssen. „Wir können damit leben, der Verkauf in den Zügen war in den letzten 8 Jahren eine Besonderheit in der Region geblieben”, meint Gryschka.

Gryschka zieht über die Zeit der eurobahn in der Region insgesamt ein positives Fazit: „Trotz des Ärgers in den letzten Monaten um ausgefallene Züge hat die eurobahn in den vergangenen 8 Jahren Pionierarbeit geleistet: Sie war die erste Privatbahn in der Region und hat mit zahlreichen Marketingaktionen wie dem Bad Salzdetfurther Wellnesstag, dem Solebadzug, geführten Bahnwanderungen oder speziellen Seniorenserviceangeboten die Menschen zum Bahnfahren gebracht. Die Nordwestbahn übernimmt ein funktionierendes System.”

Gryschka begrüßt, dass die Nordwestbahn sozusagen als „Morgengabe” ihren Fahrgästen gleich einen zusätzlichen Zug anbietet: „Am Samstag Abend wird der Stundentakt im Lammetal bis um 19 Uhr verlängert, der letzte Zug fährt neu erst um 22.38 Uhr, also eine Stunde später ab Hildesheim. Damit ersetzt die Nordwestbahn den im vergangenen Jahr gestrichenen Spätbus des Regionalverkehrs.” Doch auch der RVHI präsentiert zum Fahrplanwechsel ein gestrafftes und verbessertes Buskonzept im Lammetal zwischen Bad Salzdetfurth, Bockenem und Lamspringe.

Auf den übrigen Strecken gibt es weitere Änderungen: Von und nach Braunschweig wird der Regionalverkehr um jeweils eine Zugfahrt am Vormittag ergänzt. „Damit wird die seit diesem Jahr bestehende 6-Stunden-Lücke unterbrochen. Jedoch kann man bei maximal 9 Zugfahrten am Tag noch immer nicht von einem befriedigenden Angebot sprechen. Das wird sich voraussichtlich erst Ende 2015 bessern”, bedauert Gryschka. Der Fahrgastverband hatte den für dieses schlechte Angebot verantwortlichen Zweckverband aus Braunschweig im vergangenen Jahr scharf kritisiert.

Eine interessante Nachtzugverbindung kommt neu hinzu: Wer abends um 22.00 Uhr in München in den Nachtzug „CityNightLine” steigt, kommt am nächsten Morgen um 5.09 Uhr in Hildesheim Hbf an. „Eine interessante Verbindung, die bisher vermisst wurde, denn die Gegenrichtung wird bereits seit 1 Jahr angeboten”, meint Gryschka.

Im November wurde zudem bekannt, dass das Land für die Bahnstrecke Hannover - Hildesheim - Bad Harzburg neue Triebwagen „auf Metronom-Niveau” bestellt hat, die u. a. die unzuverlässigen Pendolino-Züge Ende 2014 auf dieser Verbindung ablösen werden. Pro Bahn verspricht sich vom neuen Konzept, dass der Halt in Hildesheim Ost künftig stündlich bedient wird.


04.10.2011

Das Prinzip Hoffnung bei der eurobahn

„Kommt die eurobahn oder muss ich wieder Bus fahren?” Diese Frage gehört in den letzten Tagen für zahlreiche Fahrgäste im Landkreis leider wieder zum Standardrepertoire. Nach einer Krankheitsphase zahlreicher Lokführer der eurobahn im Juni verursachen nun erneut Personalprobleme zahlreiche Zugausfälle. „Allein wir haben 22 Zugausfälle zwischen Elze, Hildesheim und Bodenburg seit dem 23.09.11 gezählt. Erst am Dienstag dieser Woche fielen die letzten Züge aus. Die eurobahn ist dringend gefordert, in den letzten zwei Monaten bis zum Fahrplanwechsel am 11.12.2011 das vorgesehene Angebot sicher zu stellen, zur Not auch als Basisfahrplan”, sagt Björn Gryschka von Pro Bahn. Er vermisst in den letzten Tagen unternehmerisches Handeln im Interesse der Fahrgäste. „Für die streikgeplagten Fahrgäste in Schleswig-Holstein gilt mittlerweile ein Basisfahrplan, der ein reduziertes Angebot bietet, aber immerhin verlässlich ist. Die eurobahn scheint nur auf die Besserung der Personalsituation zu hoffen, schafft es aber offenbar nicht, aktiv etwas dafür zu tun. Wenn schon kein zusätzliches Personal zu bekommen ist, sollte ernsthaft geprüft werden, wie das Angebot für die verbleibende Zeit der vorhandenen Personaldecke so angepasst werden kann, dass die Verlässlichkeit reduzierter Verbindungen - mit entsprechender personeller Reserve - sichergestellt wird”, fordert Gryschka.

Besonders auf der Bahnstrecke nach Bodenburg sei dabei zu berücksichtigen, dass Ersatzbusse die Fahrzeiten der Züge nicht halten könnten. „Die Anschlussbusse nach Lamspringe und Bockenem sind bei Ersatzverkehr mit Bussen immer weg. Es könnten deshalb gezielt solche Verbindungen für die verbleibenden 8 Wochen mit Bussen gefahren werden, die keine weiterführenden Anschlüsse haben oder zu denen - z. B. zwischen Elze und Hildesheim - alternative Fahrmöglichkeiten bestehen. Derzeit fällt die eurobahn häufig im Berufsverkehr um 16.36 oder 17.36 Uhr ab Hildesheim nach Bodenburg aus. Die jeweils rund 80 Fahrgäste sollen sich dann in den überfüllten Bus quetschen. Hier muss die eurobahn den Mangel wenigstens gestalten und das verbleibende Personal gezielt einsetzen.”

Gryschka bedauert, dass sich die eurobahn nach insgesamt erfolgreichen 8 Jahren und vielen Verdiensten um die Wiederbelebung der Lammetalbahn nach Bodenburg nun so aus der Region verabschiedet. „Aber die Fahrgäste schimpfen seit etlichen Wochen fast nur noch über die eurobahn. Hier wird zur Zeit massiv Vertrauen in die Eisenbahn verspielt, das der neue Betreiber Nordwestbahn ab Dezember erst wieder aufbauen muss. Als Fahrgastvertreter können wir diese Zustände deshalb nicht mehr tolerieren”, so Gryschka und hofft, dass die Fahrgäste dem neuen Betreiber wieder größeres Vertrauen entgegenbringen können. „Immerhin: Einen verlässlichen Verspätungsmonitor auf ihrer Homepage hat die Nordwestbahn bereits versprochen - die eurobahn weist in den letzten Tagen auf ihrer Homepage trotz der mindestens 22 Zugausfälle keinerlei Informationen zu den Verspätungen auf.”


20.09.2011

Im Oberdeck zur Sommerfrische

Bahnhof Wörlitz

Anfang September konnte unser Regionalverband insgesamt 90 Teilnehmer bei 3 Fahrten zum Wörlitzer Park in Sachsen-Anhalt begrüßen. Nach der Anfahrt über den Nordharz und Aschersleben mit dem Harz-Express nutzten wir für die restliche Strecke auf der Nebenbahn von Dessau in das Gartenreich Wörlitz einen der wenigen verbliebenen Doppelstock-Dieseltriebwagen, mit denen die Stadtwerke Dessau seit 2011 einen regelmäßigen Freizeitverkehr betreiben. Bei sommerlichen Temperaturen kamen die Teilnehmer in dem nur unzureichend klimatisierten Fahrzeug schnell ins Schwitzen. So konnten wir die Entscheidung der DB, welche die Fahrzeuge nach nur wenigen Jahren im Planeinsatz u. a. aus diesem Grund wieder aus dem Verkehr zog, durchaus nachvollziehen. Die leichte Brise bei der anschließenden Gondelfahrt auf den weitläufigen Teichanlagen im Park bot da eine willkommene Erfrischung. Aus den sachkundigen Erläuterungen konnten die Teilnehmer u. a. erfahren, dass der Großvater des Komikers Dieter Hallervorden als örtlicher Parkdirektor in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts gegen die Schändung der nachgebildeten Parksynagoge durch die Nationalsozialisten aufbegehrte. Nach einem anschließenden Mittagsimbiss im Biergarten und einem Bummel durch die Parkanlagen, vorbei an Hängebrücke, Tempelhaus und Grotte brachen wir am späten Nachmittag wieder in Richtung Heimat auf. Trotz des verregneten Sommers wurden alle 3 Fahrten von sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein begleitet. Wenn Engel reisen ...


06.07.2011

Eurobahn-Ausfälle: Musikalisches Warten auf die Bahn

Musikzug

Liebe eurobahn!

Leider fallen eure Züge immer noch aus. Trotz eurer Erklärung, dass sich die Zugausfälle nicht wiederholen dürften, ging es bereits letzten Sonntag, 03.07.11, mit dem Ausfall von mindestens 6 Zügen weiter. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bodenburg, der sich auf dem Rückweg vom Schützenausmarsch in Hannover befand, nahm es zum Glück sportlich und erfreute die wartenden Fahrgäste im Hildesheimer Hbf mit einem spontanen Bahnhofskonzert. Da machte das Warten Spaß, und der Musikzug hörte selbst auf der Weiterfahrt nach Bodenburg mit der nächsten eurobahn nicht mehr mit dem Spielen auf ...

Also bitte, liebe eurobahn: Wenn schon der Zug ausfällt, wenn dann auch noch der Busnotverkehr nicht kommt - sorgt auch künftig bitte für Entertainment! Das nächste Mal vielleicht ein (Lokführer-) Zauber?

Auf unterhaltsame Monate bis Ende 2011 freuen sich die Bodenburger Fahrgäste!

Download: Videomitschnitt (Mpeg-Datei, 8,5 MB)


30.06.2011

Fahrgäste beklagen Unzuverlässigkeit der eurobahn


Viele Fahrgäste schätzen die eurobahn als bequemes und schnelles Verkehrsmittel aus der Region Bad Salzdetfurth nach Hildesheim und Hannover. "Leider haben wir aber in den letzten Wochen massive Qualitätsprobleme bei der eurobahn festgestellt", sagt Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn, "an etlichen Tagen, zum Teil mehrfach an einem Tag, sind Zugleistungen ausgefallen, auch ersatzlos. Viele Stammfahrgäste sind tolerant, wenn mal ein WC oder eine Tür defekt ist oder auch ein ganzer Motor streikt. Was die eurobahn im Juni geboten hat, kann Pro Bahn aber nicht unkommentiert lassen."

So sind - soweit Pro Bahn bekannt und selbst festgestellt - mindestens an folgenden Tagen Züge zwischen Hildesheim und Bodenburg einschließlich der Rückfahrten ausgefallen:
08.06. um 07.56 Uhr ab Hi, 08.24 Uhr ab Bodenburg
27.06. um 05.36, 07.10, 15.36, 17.36 Uhr ab Hi, 06.04, 07.38, 16.04, 18.04 Uhr ab Bod.
28.06. 19.36 Uhr ab Hi, 20.04 Uhr ab Bod.

Hinzu kommen weitere Fahrten aus und in Richtung Hameln, die Pro Bahn aber nicht dokumentiert hat.

Die Information der Fahrgäste war mehrfach mangelhaft; so gab es in Bodenburg trotz moderner Informationssysteme nur manchmal Lautsprecheransagen, die Verspätungsanzeigen haben keinerlei Information gegeben. "Der für die ausgefallene eurobahn eingesetzte Ersatzbus war z. B. am 27.06. um 17.36 Uhr viel zu wenig - kein Wunder, wenn ein Bus mit 50 Plätzen einen Zug mit 120 Plätzen ersetzen soll", ärgert sich Gryschka, "ein anderes Mal ist der Zug aber auch ersatzlos ausgefallen - so am 08.06. um 07.56 ab Hildesheim."

Die eurobahn habe in den vergangenen siebeneinhalb Jahren viel für die Etablierung und den guten Ruf der Lammetalbahn getan. "Wir erwarten aber, dass sich die eurobahn weiterhin aktiv für die Erfüllung Ihres bis Dezember laufenden Verkehrsvertrages einsetzt und z. B. genügend Lokführer für die Züge organisiert. Mindestens muss sie aber die Information ihrer Fahrgäste sicherstellen, z. B. über die Homepage. Hier war trotz entsprechender Rubrik "Fahrplanabweichungen" noch nichts von den Zugausfällen oder von einer Entschuldigung zu lesen. Die derzeitige Situation werden wir keinesfalls für die nächsten Monate hinnehmen", so Gryschka. Entsprechende Eingaben bei der eurobahn und auch bei der Landesnahverkehrsgesellschaft hätten allerdings noch keine Reaktion erbracht, bedauert Pro Bahn.


22.05.2011

Klarstellung zum Thema ”Triebwagen und Strecke Bad Harzburg - Hannover”

In den letzten Tagen hat die Initiative ”Höchste Eisenbahn für den Nordharz”, deren Gründungsmitglied 2006 auch Pro Bahn war, eine Aktion gegen die ab 2014 vorgesehenen neuen Triebwagen gestartet. Die Triebwagen sollen die bisher eingesetzten Pendolinos und lokbespannten Wendezüge ablösen. Dieser Meinung schließt sich Pro Bahn ausdrücklich nicht an.

Wir vertreten die Ansicht, dass der Pendolino 612 durchaus seine Probleme hat. Gerade deshalb halten wir es für richtig, das Konzept zwischen Harz und Hannover zu verändern. Triebwagen ist nicht gleich Triebwagen. Seit 11 Jahren verkehren zwischen den Großstädten Wilhelmshaven, Oldenburg und Osnabrück ”kleine” Züge aus Triebwagen der Nordwestbahn. Diese fahren - im Gegensatz zum 612 - zuverlässig in 3er-Traktion, die Fahrgastzahlen sind enorm gestiegen, Klagen im Umfang wie beim 612 im Harz sind Pro Bahn nicht bekannt.

Der 612 ist kein Grund gegen ein Triebwagenkonzept als solches. Doppelstockzüge werden gerade von Urlaubsreisenden mit viel Gepäck durchaus kritisch gesehen.


21.04.2011

Ende des Bahn-Kahlschlags in der Region Braunschweig?

Der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) plant lt. Vorlage 2011/21, ab Juni 2011 einen Teil der im Dezember 2010 abbestellten Züge in der Region wieder fahren zu lassen. Der Fahrgastverband Pro Bahn kann hierin jedoch noch keine Rücknahme des Kahlschlags auf den Gleisen erkennen. „Wir begrüßen, dass der Zweckverband damit unsere Forderung von November 2010 erfüllen und einen Teil der Rücklage für die Finanzierung eines besseren Angebotes bis Dezember 2014 verwenden will”, sagt Björn Gryschka von Pro Bahn, „die Bedingungen der DB Regio, auf die der ZGB für das finanzielle Entgegenkommen eingehen will, sind aber noch zu hoch.”

Die DB verlange laut Vorlage vom ZGB, auf die Abbestellung von Zügen bis Ende 2014 zu verzichten. Damit verhindere sie in diesem langen Zeitraum endgültig jeden Wettbewerb, bemängelt Gryschka. „Leider hat die Zweckverbandsverwaltung in den vergangenen Wochen offenbar nur mit der DB Regio verhandelt. Wenn jedoch keine konkurrierenden Eisenbahnunternehmen angefragt werden, so können Preis bzw. Bedingungen letztlich vom einzigen Anbieter festgelegt werden.” Und so wundere es Pro Bahn nicht, dass das Fahrplanniveau von 2010 nur zwischen Braunschweig und Goslar wieder erreicht werde, nach Hildesheim und Wolfsburg aber weiter deutliche Lücken bestehen blieben.

Pro Bahn sieht Defizite insbesondere bei der Strecke Braunschweig - Hildesheim. „Durch den derzeitigen Ausbau der Bahnstrecke ist es bereits ab Ende 2011 möglich, eine komplette Zuggarnitur einzusparen, weil zwischen Hoheneggelsen und Hildesheim entscheidende Fahrzeitminuten gewonnen werden. Diesen wirtschaftlichen Vorteil - Produktion derselben Zugleistungen mit der Hälfte an Mitteln - realisiert der ZGB mit lediglich einer Steigerung von 8 auf 10 Zugpaare bei weitem nicht. Zudem könnte die DB die Kosten auf dieser Strecke durch Einsparung des Zugbegleiters weiter kürzen. Im künftigen Regiobahn-Konzept ab 2014 ist ohnehin nur noch eine reduzierte Zugbegleitquote vorgesehen.”

Gryschka rät dem Zweckverband daher dringend, die Strecken Braunschweig - Hildesheim und Braunschweig - Salzgitter-Lebenstedt jetzt aus der Bedienung durch DB Regio herauszunehmen und für diese beiden Strecken andere Eisenbahnunternehmen anzufragen. „Der Zweckverband plant zudem gerade, die Ausschreibung der Hildesheimer Strecke auf Ende 2015 zu verschieben, so dass ein für Eisenbahnunternehmen wirtschaftlich attraktiver Zeitraum erreicht wird. Diese Option deutlich geringerer Preise und damit von deutlich mehr Zügen auf diesen beiden Strecken würde der ZGB mit dem Vertragsabschluss mit DB Regio jedoch für über 4 Jahre endgültig aufgeben”, warnt Gryschka.


04.03.2011

Fachforum: Zukunft des Schienennahverkehrs im Großraum Braunschweig


In der Region Braunschweig sollen in diesen Tagen die Rahmenbedingungen und Inhalte des Schienennahverkehrs in der Region Braunschweig für den Zeitraum 2015 - 2025 festgelegt werden. Aus den vergangenen Monaten wissen Sie, dass Pro Bahn hierzu nicht geschwiegen hat.
Deshalb hat Pro Bahn gemeinsam mit den Grünen im Kreisverband Braunschweig eine interessante Podiumsdiskussion organisiert, die zu dem kürzlich vorgestellten Konzept des ZGB Stellung nehmen und vor allem auch fragen will, welche Ansätze einer Weiterentwicklung es darüber hinaus geben kann. Außerdem ist uns bekanntermaßen der Verkehr von heute bis 2015 ein wichtiges Anliegen - der derzeitige Status Quo ist keine Werbung für den SPNV.

Programm: Einladung (PDF-Datei, 150 kB)

Vorträge:

Prof. Dr.-Ing. Haldor Jochim, (PDF-Datei, 1.200 kB)
Dr. Carsten Hein, (PDF-Datei, 1.800 kB)


03.02.2011

Neuer Bahnbetreiber im Lammetal

[Pressemitteilung]

Die LNVG hat heute bekanntgegeben, dass vorbehaltlich einer Einspruchsfrist die Nordwestbahn statt der eurobahn ab Dezember 2011 auf der Weser- und Lammetalbahn fahren wird. Pro Bahn-Sprecher Gryschka kann mit dem Wettbewerbsergebnis gut leben: "Die Nordwestbahn hat in den vergangenen 10 Jahren im ebenfalls ländlichen Bereich Weser-Ems beeindruckende Fahrgaststeigerungen erzielt. Wir setzen auf die Innovationskraft der Nordwestbahn auch für unsere Region und werden dem Unternehmen die Fortsetzung der bisherigen guten Zusammenarbeit mit der eurobahn anbieten."

Auf der anderen Seite bedauert Gryschka aber auch, dass die eurobahn nun nicht mehr die Chance erhält, die Früchte ihrer Aufbauarbeit der vergangenen 8 Jahre zu ernten: "Nach Jahrzehnten der Vergessenheit insbesondere der Lammetalbahn hat es die eurobahn verstanden, diese Bahnlinie neu zu beleben und im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Ausweitung des Sonntagsverkehrs, Sonderzüge zum Altstadtfest in Bad Salzdetfurth, der Wellnesstag oder zuletzt der Bäderzug sind Projekte gewesen, die für eine positive Wahrnehmung bei den Fahrgästen gesorgt haben - und für deutlich gestiegene Fahrgastzahlen. Daran haben nicht zuletzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Zügen vor Ort durch ihr sympatisches und korrektes Auftreten einen hohen Anteil." Zudem sei das Unternehmen immer offen für kleinere und größere Alltagssorgen von Pro Bahn gewesen und habe diese im Dialog weiterbearbeitet. Dieselbe Offenheit erwartet sich Gryschka nun auch vom neuen Betreiber.


14.01.2011

Pro Bahn: Beim Regiobahn-Start 2014 auf das Machbare konzentrieren

„Wenn die Region Braunschweig jetzt wieder beginnen sollte, fantastische, aber bis 2014 aus Zeitmangel schlicht unrealistische Träume zu verfolgen, sehe ich endgültig und langfristig schwarz für den Schienenverkehr in der Region”, so kommentiert der Vorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Björn Gryschka, die in der gestrigen Braunschweiger Zeitung vorgetragenen Wünsche des BUND Braunschweig. „ZGB und Landesnahverkehrsgesellschaft sind in den wenigen zur Verfügung stehenden Monaten für die Neuausrichtung des Regionalbahnverkehrs in der Region vollauf damit beschäftigt, sinnvolle Konzepte für bestehende Schienenstrecken zu erarbeiten. Da erweist der BUND dem Schienenverkehr einen Bärendienst, wenn er für 2014 zusätzlich Diskussionen über Reaktivierungswünsche z. B. der Strecke nach Wendeburg lostritt.”

Pro Bahn hatte in den vergangenen Monaten den Zweckverband Braunschweig mehrfach scharf für seine ursprünglichen Regiostadtbahnpläne und insbesondere für das aktuelle Fahrplanangebot seit Jahreswechsel kritisiert. Hier jedoch springt Gryschka der Zweckverbandsverwaltung bei: „Zu Recht lehnt Zweckverbandsdirektor Brandes die Aufnahme zusätzlicher Strecken in das Betriebskonzept ab, weil er genau weiß, dass schon die Planung einer wirtschaftlichen und zugleich fahrgastfreundlichen Bedienung für die Bestandsstrecken eine Herkulesaufgabe für ZGB und LNVG wird. Lediglich langfristig sollte man sich in der Region Optionen offenhalten.”

Für die Planungen ab 2014 ist Pro Bahn deshalb durchaus optimistisch. „Wir schätzen das konzeptionelle Vorgehen der LNVG bei der Neuplanung des Schienenverkehrs seit Jahren. Deshalb sind wir überzeugt, dass sinnvolle zusätzliche Haltepunkte wie Braunschweig-West oder Leiferde von Anfang an planerisch berücksichtigt werden, auch wenn sie aus Zeitmangel voraussichtlich nicht bis 2014 fertig gestellt sind. Die Region Braunschweig muss aber zur Kenntnis nehmen, dass jahrelang gerade diese Alternativplanung - was passiert ohne Regiostadtbahn? - vom Zweckverband blockiert wurde und deshalb nicht innerhalb von vier Jahren „blühende Bahnlandschaften„ entstehen können.„ „Der BUND verkauft seinerseits „rosa Elefanten”, wenn er jetzt suggeriert, dass in 4 Jahren alle Bürger der Region plötzlich einen Bahnhof mit Zügen im Halbstundentakt vor der Tür haben müssten, weil nur dies attraktiv sei. Ein solches Ziel anzustreben, dauert wesentlich länger, die Region Braunschweig hat durch die Fixierung auf die bisherige Regiostadtbahn leider 10 Jahre gegenüber den anderen Regionen in Niedersachsen verloren”, so Gryschka.

Viel wichtiger sei es, sich um die Rücknahme der aktuellen Kürzungen im Fahrplan zu bemühen und seine Fantasie darauf zu richten, mehr als bisher die Möglichkeiten für mehr Schienenverkehr bis 2014 auszuloten. "Wenn der ZGB das Image des Schienenverkehrs bis 2014 weiter so beschädigt wie derzeit, haben echte Verbesserungen ab 2014 und später ganz, ganz schwere Startbedingungen", meint Gryschka und appelliert an den BUND: „Verlieren Sie über die Träumereien über einen Schienenverkehr von übermorgen nicht die Fahrgäste von heute aus den Augen.”

Der zitierte Artikel in der Braunschweiger Zeitung vom 13.01.2011 ist auszugsweise auch online verfügbar: www.newsclick.de


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